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Coaching & Training für bewusstes Verhalten und Klarheit an Wendepunkten.


Nachdem ich gestern den faszinierenden Film 𝘛𝘩𝘦 Arrival gesehen habe, habe ich noch länger über Sprache, ihren Aufbau und Einfluss nachgedacht und recherchiert. Ich kann festhalten, dass unsere Sprache festen grammatikalischen Regeln folgt, einen Anfang und ein Ende hat und damit linear ist. Außerdem verfügt unsere Sprache über abgegrenzte Zeitformen und besteht aus Zeichen und Lauten. So weit, so langweilig

Spannender wurde es, als ich mir die dem Film zugrundeliegende 𝘚𝘢𝘱𝘪𝘳-𝘞𝘩𝘰𝘳𝘧-𝘏𝘺𝘱𝘰𝘵𝘩𝘦𝘴𝘦 genauer anschaute, wonach unsere Sprache unser Denken beeinflusst.


𝗪𝗮𝘀 𝗯𝗲𝗱𝗲𝘂𝘁𝗲𝘁 𝗲𝘀 𝗳ü𝗿 𝘂𝗻𝘀, 𝗱𝗮𝘀𝘀 𝘂𝗻𝘀𝗲𝗿𝗲 𝗦𝗽𝗿𝗮𝗰𝗵𝗲 𝗹𝗼𝗴𝗶𝘀𝗰𝗵 𝘂𝗻𝗱 𝗹𝗶𝗻𝗲𝗮𝗿 𝗮𝘂𝗳𝗴𝗲𝗯𝗮𝘂𝘁 𝗶𝘀𝘁?

Es liegt nahe, wenn das Denken einer linearen Sprache folgt, ist auch unser Handeln ziemlich linear. Wir folgen also dem 𝘗𝘳𝘪𝘯𝘻𝘪𝘱 𝘥𝘦𝘳 𝘒𝘢𝘶𝘴𝘢𝘭𝘪𝘵ä𝘵, wonach die Wirkung einer Handlung oder eines Ereignisses zeitlich nach der Ursache stattfindet. Das hat Auswirkungen darauf, wie wir die Welt sehen, Zusammenhänge herstellen und Probleme lösen – ziemlich eindimensional.
Dem Muster folgend, kann dem Auftreten zweier Ereignisse in engem zeitlichen Zusammenhang schnell eine Kausalität zugeschrieben werden, wo eigentlich keine ist.

Ein kleines Beispiel

Wenn ich zu Hause im Dunkeln in die Hände klatsche und mein Sohn gleichzeitig den Lichtschalter betätigt, nehme ich in meiner kausalen Denkweise an, mein Klatschen hat das Licht eingeschaltet. 👏

Im Gegensatz dazu, ist die Sprache der extraterrestrischen Besucher im Film, kreisförmig (zirkulär). In ihrer Sprache existieren Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft gleichwertig nebeneinander und erlaubt mehrere Realitäten gleichzeitig. Das vernetztes Denken – unabhängig vom Faktor Zeit – löst das Konstrukt von direkter Ursache und Wirkung auf. Alles hat einen wechselseitigen Einfluss aufeinander – eine 𝘻𝘪𝘳𝘬𝘶𝘭ä𝘳𝘦 𝘒𝘢𝘶𝘴𝘢𝘭𝘪𝘵ä𝘵. Die wahrgenommene Realität ist nicht mehr objektiv und linear, sondern komplex und mehrdimensional.

Im 𝘓𝘪𝘤𝘩𝘵-𝘚𝘻𝘦𝘯𝘢𝘳𝘪𝘰 stehe ich also im Dunkeln, habe nach einer Mücke geklatscht und mein Sohn hat das Licht angemacht, um zu schauen, warum ich im Dunkeln klatsche. Man könnte also 𝘻𝘪𝘳𝘬𝘶𝘭ä𝘳-𝘬𝘢𝘶𝘴𝘢𝘭 sagen, die Mücke hat das Licht eingeschaltet. 😉

Das Denken in Ursache-Wirkungsbeziehungen verhindert das Denken in Möglichkeiten. Wenn wir eindimensional denken, ist unsere Lösung und unser Handeln ebenfalls eindimensional.

Was bedeutet das für unsere Kommunikation?

  • Unsere Realität wird durch Sprache konstruiert und beeinflusst unser Denken und Handeln.
  • Unsere Welt ist nicht kausal, alles steht alles in Wechselwirkung miteinander.
  • Zirkuläres Denken ist lernbar und wird z.B. im Coaching methodisch eingesetzt, um neue Perspektiven und Handlungsspielräume zu eröffnen.

Was meinst du zu diesem interessanten Thema?


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