Warum wir in falscher Sicherheit leben.
Heute ist wieder Zeit für einen Impuls aus dem Bereich des menschlichen Denkens und Verhaltens. Dafür habe ich etwas spannendes auf der Geo.de gelesen: „Die Truthahn-Illusion“ 🦃 Neugierig? Ich auch – Let’s go!
Worum geht es?
Stell dir vor, du bist ein Truthahn … ja, ein Truthahn 🦃 Du wirst jeden Tag gefüttert, hast einen warmen Stall und mit jedem Tag steigt dein Vertrauen, dass du auch am nächsten Tag dein Futter bekommst und nicht frieren musst. Tag und Tag lebst du in dem festen Glauben daran, dass es immer so weitergehen wird. Doch dann kommt THANKSGIVING 🍽️
Diese Anekdote erzählt der Philosophen Bertrand Russell schon seit den 1920ern. Diese Metapher beschreibt den Trugschluss, aus der Vergangenheit sicher auf die Zukunft schließen zu können.
Unsere Erfahrung hat uns gelehrt, dass die häufige Wiederholung einer gleichförmigen Abfolge dazu führt, dass wir genau diese Abfolge auch beim nächsten Mal erwarten. – Bertrand Russell
🔍 Was hat der Truthahn mir mir und meinem Leben zu tun?
Wir alle sind zu oft der Truthahn! Wenn alles läuft – Job, Partnerschaft, Gesundheit – nehmen wir an, dass das es auch so bleibt, weil es war ja bisher auch so.
Aber diese Sicherheit kann trügen. Wirtschaftliche Krisen, plötzliche Trennungen, gesundheitliche Rückschläge. Das Spannende daran ist, dass es meist Anzeichen für die Veränderung gibt, auch wenn sich diese nicht mit einem lauten Knall ankündigt. Oft wollen wir einfach nicht hinschauen oder blenden sogar bewusst aus. Die Illustion bzw. Verzerrung liegt also nicht in der Situation selbst, sondern in unserer Interpretation der Lage. So überraschend ist das leider auch nicht, da wir nur eine begrenzte Datenlage haben und daher nur auf unsere eigenen Erfahrungen zurückgreifen können, um die Zukunft einzuschätzen. Und wenn wir immer unser Futter bekommen haben, nehmen wir an, dass wir dieses auch zukünftig bekommen.
Was kann ich tun?
👉 Bewusst leben heißt, sich mit Unsicherheiten anzufreunden – Kontrolle ist eine Illusion!
👉 Mach dir die Begrenztheit deiner eigenen Erfahrungen bewusst.
👉 Reflektiere regelmäßig deine aktuelle Situation: Was nehme ich als selbstverständlich hin? Wo gibt es mögliche Risiken?
👉 Hol dir Feedback ein und identifiziere blinde Flecken.
👉 Übe dich in Achtsamkeit: Wer achtsam durchs Leben geht, erkennt auch kleine Veränderungen.
👉 Denk in Szenarien: Was wäre wenn?
👉 Vertraue nicht nur auf Routinen: Komfortzonen sind keine Sicherheitsgarantie.
Fazit
Für mich, als sehr sicherheitsorientierten Menschen, steckt in der „Truthahn-Illusion“ ein sehr starker Impuls:
Bewusst leben heißt auch, bewusst mit Unsicherheiten umgehen. Veränderungen erkennen, Frühwarnzeichen ernst nehmen und nicht in der Komfortzone verharren, nur weil gestern alles gut war. Sicherheit kommt nicht durch Kontrolle, sondern duch Bewusstsein und Anpassungsfähigkeit.
Ich habe zum Beispiel immer ein paar Packen Nudeln und Dosen im Keller. Aber das ist ein anderes Thema. 😅
Link zum Orignialartikel: GEO: „Wie uns die Truthahn‑Illusion in trügerischer Sicherheit wiegt“


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